Wissenschaftsgeschichte
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Dieter Hoffmann (Berlin): Friedrich Houtermans (1903-1966)

Physiker zwischen Hitler und Stalin

23.11.2017 16:00 Uhr – 18:00 Uhr

wann: Donnerstag, 23. November 2017, 16-18 Uhr

wo: Historicum, Schellingstr. 12, Raum K026

Vortrag im Rahmen des Oberseminars "Perspektiven der Wissenschaftsgeschichte"

Fritz Houtermans hat mit bedeutenden Leistungen entscheidend zur Herausbildung der modernen Physik beigetragen hat – so war er der Erste, der die Energieprozesse und damit das Leuchten der Sterne auf der Grundlage thermonuklearer Prozesse zu erklären versuchte. Weiterhin erkannte er, dass neben dem Uran auch Plutonium ein nuklearer Brennstoff ist, und er hat mit der Anwendung kernphysikalischer Methoden die Nukleargeologie mit begründet. In Houtermans Leben und Wirken spiegelt sich aber nicht nur die Physik des zwanzigsten Jahrhunderts, sondern auch das „Jahrhundert der Extreme“ wieder. Als linker Intellektueller und Emigrant wurde er sowohl Opfer der politischen Verfolgung durch die Nazis, als auch des „Großen Terrors“ in der stalinistischen Sowjetunion. Darüber hinaus war er eine charismatische Persönlichkeit und einer der wenigen „Bohemiens“ seiner Zunft, um den sich eine Fülle von Anekdoten und Legenden ranken. Trotz aller Meriten und einer abenteuerlichen Lebensgeschichte ist er in unserer schnelllebigen Zeit fast vergessen – zu Unrecht, wie der Vortrag zeigen will.


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