Wissenschaftsgeschichte
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Preis für herausragende Staatsexamensarbeiten 2016: Marion Künscher

Prämierte Abschlussarbeit im Bereich Wissenschaftsgeschichte

20.05.2016

Marion Künscher wird für ihre Abschlussarbeit "Popularisierung der Eugenik in den USA der 1920er/30er Jahre" mit dem diesjährigen Preis der LMU für herausragende Zulassungsarbeiten ausgezeichnet. Die Arbeit entstand im letzten Jahr unter Betreuung von Prof. Nickelsen. Damit geht der Preis im zweiten Jahr in Folge an eine Arbeit aus der Wissenschaftsgeschichte. 2015 erhielt Christoffer Leber den Preis für seine Studie zu Emil DuBois-Reymond.

Marion Künscher steht derzeit kurz vor dem Abschluss ihres Studiums für das Lehramt an Realschulen mit den Fächern Geschichte und Englisch. In ihrer Zulassungsarbeit untersucht sie die Verbreitung und Verhandlung eugenischer Gedanken in den USA der 1920er/30er Jahre in drei unterschiedlichen Genres. Dafür wählt sie das Theaterstück „Strange Interlude“ (1928), der Film „Tomorrow’s Children“ (1934) und das populärwissenschaftliche (Lehr-)buch „Applied Eugenics“ (1933). Sie versteht dabei Eugenik nicht nur als wissenschaftliche Theorie, sondern auch als moralisch wirksames Wertesystem, mit eigenen Handlungsmustern und Handlungsanweisungen. Das eröffnet fruchtbare Perspektiven für die Analyse literarischer und populärwissenschaftlicher Verarbeitung eugenischer Inhalte. Die Werke werden erst je für sich analysiert und dann anhand zentraler Aspekte der Eugenik in Gehalt und Aussage verglichen; dabei wird die Vielfalt eugenischer Ansätze deutlich, ihr weitreichender moralisch-ethischer Anspruch – aber auch die Ambivalenz der Verarbeitung und Rezeption.

Es handelt sich um eine ungewöhnlich ambitionierte, sehr originelle Studie und der Preis ist wohlverdient. Herzlichen Glückwunsch!


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