Wissenschaftsgeschichte
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Raphael Scholl (Cambridge): Unbegründete Annahmen

Zur historischen Epistemologie wissenschaftlicher Methoden

28.04.2016 16:00 Uhr – 18:00 Uhr

wann: Donnerstag, 28. April 2016, 16-18 Uhr

wo: Historicum, Schellingstr. 12, Raum K026

Vortrag im Rahmen des Oberseminars "Perspektiven der Wissenschaftsgeschichte"

Eine weit verbreitete These der Wissenschaftsgeschichte ist, dass sich im 19. Jahrhundert die sogenannte “hypothetico-deduktive Methode” durchsetzte. Dieser Methode zufolge ist es zulässig, Hypothesen über unbeobachtbare Entitäten und Interaktionen zu akzeptieren, sofern sie Erklärungen beobachtbarer Phänomene ermöglichen. Dies löste das angeblich zu kurz greifende “vera causa” Prinzip ab, wonach nur solche Ursachen in wissenschaftlichen Erklärungen akzeptiert werden dürfen, deren Existenz und Wirkungen unabhängig von ihrer Erklärungskraft nachgewiesen werden können. Raphael Scholls Vortrag zeigt, dass diese akzeptierte Methodengeschichte falsch ist: gerade im 19. Jahrhundert wurde das “vera causa” Prinzip zu einer praktikablen wissenschaftlichen Methode entwickelt, die zahlreiche Durchbrüche ermöglichte.


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