Wissenschaftsgeschichte
print


Navigationspfad


Inhaltsbereich

Jürgen Teichmann: Eine neue 'Landschaft des Unsichtbaren': Dunkle Linien im Spektrum der Sterne

Vortrag im Montagskolloquium im Deutschen Museum

06.02.2012

Die Entdeckung von dunklen Linien im Spektrum der Sonne und Fixsterne ab 1802 durch William Hyde Wollaston, Joseph Fraunhofer und Johann Lamont veränderte die Astronomie als Wissenschaft radikal – allerdings erst schrittweise ab 1859. Kann man diese neue Himmels-‚Landschaft’ trotzdem schon parallel zu anderen kulturgeschichtlichen Ereignissen der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts interpretieren, etwa zur Entwicklung der romantischen Malerei?

Allen drei Forschern gemeinsam ist der tastende Versuch, etwas visuell völlig Neues, Unbegreifliches als wissenschaftliches Thema zu etablieren. Sie trafen damit vorbereitetes Terrain in anderen Denkbereichen – bei Alexander von Humboldts Naturverständnis, bei Johann Wolfgang von Goethes Interesse an Licht und Figuren. Zwar wurde Neues, ‚Unsichtbares’, auch in der etablierten Astronomie immer stärker thematisiert. Spektroskopische Wirklichkeit erforderte aber radikal anderes Sehen, weg vom unmittelbar visuell erfassbaren Bild des Himmels.

Jürgen Teichmann ist apl. Professor für Geschichte der Naturwissenschaften an der LMU und leitender Museumsdirektor i.R. am Deutschen Museum. Er hat als Projektleiter die Dauerausstellung Astronomie im Deutschen Museum mitorganisiert. Seine Forschungsgebiete sind Geschichte der Physik und Astronomie vom 18. bis zum 20. Jahrhundert, auch unter ihrem didaktischen Nutzen.

(Aus der Vortragsankündigung.)

Montag, 06.02.12, 16.00 - 17.30 Uhr

Der Eintritt ist frei, Gäste sind – wie immer – willkommen, wir bitten um Anmeldung.


Servicebereich