Wissenschaftsgeschichte
print


Navigationspfad


Inhaltsbereich

Nicolai Hannig: Sicherheit, Schutz und Angst

Zum Umgang mit Naturgefahren im 19. und 20. Jahrhundert.

01.02.2012

WeltuntergangVortrag im Rahmen des Oberseminars des Lehrstuhls und Fachgebiets Technikgeschichte der TU (Prof. Zachmann, Prof. Wengenroth)

Die Bedrohung durch Naturgefahren und der Schutz davor waren und sind ein zentraler Faktor gesellschaftlicher Entwicklung. Vormoderne Gesellschaften interpretierten extreme Naturereignisse noch vornehmlich religiös. Im Verlauf des 19. und 20. Jahrhunderts traten jedoch immer häufiger säkulare Bewältigungsstrategien neben die Tradition der Vorsehung. Damit veränderte sich auch der menschliche Wunsch nach Schutz und mit ihm die Ansprüche an staatliche Maßnahmen und Garantien. Zugleich richtete sich die gesellschaftliche und individuelle Beziehung zur Natur neu aus: Denn mit dem entstehenden Sozialstaat und der daraus wachsenden Erwartungshaltung eines jeden Einzelnen gegenüber dem Staat wurden auch die Ängste und Schutzbedürfnisse gegenüber Naturgefahren immer größer.

Als im Verlauf des 19. Jahrhunderts die Natur selbst als schützenswert wahrgenommen wurde, wuchs auch der gesellschaftliche Bedarf an Eindämmungs- und Präventivstrategien. Im Vordergrund des Vortrags stehen somit nicht nur konkrete menschliche Eingriffe in ökologische Vorgänge und die damit stets einhergehenden Gegenbewegungen. Vielmehr wird nach Umgangsformen mit natürlichen Herausforderungen und Katastrophen, deren wissenschaftlichee Prognostik sowie dem damit verbundenen behördlich organisierten Risikomanagement in historischer Perspektive gefragt.

(Zitiert aus der Projektbeschreibung: Das Trauma der Umwelt)

Dr. Nicolai Hannig ist wissenschaftlicher Assistent am Historischen Seminar der LMU.

 

Mittwoch, 01.02.2012, 15.30 Uhr, Neuer Seminarraum in der Bibliothek des Deutschen Museums, Münchner Zentrum für Wissenschafts- und Technikgeschichte).

Gäste sind herzlich willkommen! Anmeldung erbeten per E-Mail


Servicebereich