Wissenschaftsgeschichte
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"Ein Zentaur in London."

Gastvortrag von Dr. Fabian Krämer an der Universität Regensburg

22.01.2014 um 18:00 Uhr

Lektüre und Beobachtung in der frühneuzeitlichen Naturforschung.

Muss man sich die "Wissenschaftliche Revolution" als Abkehr von der Gelehrsamkeit und Hinwendung zum Empirismus vorstellen? Wurden die Bücher zugunsten der Beobachtung und des Experiments beiseite gefegt, wie es die Rhetorik manches Zeitgenossen suggeriert und die ältere Sekundärliteratur behauptet? Das Forschungsprojekt, das im Rahmen dieses Vortrags vorgestellt werden soll, konzentriert sich bei der Analyse auf den frühneuzeitlichen naturkundlichen Diskurs von den Monstren und fragt danach, (1) woher die Autoren ihr Wissen über diesen Gegenstand bezogen und (2) welche Wissensquellen sie privilegierten - Buchgelehrsamkeit oder empirische Beobachtung, sofern sich diese klar voneinander trennen lassen.

Es wird argumentiert, dass es spezifisch frühneuzeitliche Formen von Empirismus gab, die einen ausgeprägten gelehrten Anteil hatten. Für frühneuzeitliche Naturforscher konnten aus der Literatur geschöpfte Berichte und Bilder Hand in Hand gehen mit ihren eigenen, detailliert protokollierten Beobachtungen naturgeschichtlicher oder medizinischer Phänomene. So lässt es sich auch erklären, wie Berichte und Visualisierungen von Phänomenen in ihre Werke gelangen konnten, die dem modernen Leser unglaubwürdig erscheinen müssen; von der Geburt eines Löwen oder Pferdes mit dem Kopf und der Stimme eines Menschen bis hin zu den weit im Osten vermuteten Zentauren.

Gastvortrag von Dr. des. Fabian Krämer an der Universität Regensburg am Mittwoch, den 22. Januar 2014.

Gastvortrag von Herrn Dr. des Krämer (pdf)


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