Wissenschaftsgeschichte
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Fabian Link (Frankfurt): Epistemologien der westdeutschen Demokratie

Remigranten und daheimgebliebene Sozialwissenschaftler in Westdeutschland 1945-1965

04.12.2014 um 16:00 Uhr

Vortrag im Rahmen des Oberseminars "Perspektiven der Wissenschaftsgeschichte"

Die Sozialwissenschaften Westdeutschlands entwickelten sich in den 1950er und 1960er Jahren zu einem dominanten, diskursbestimmenden Wissenschaftsfeld. Diese Entwicklung war eng verbunden mit der Verwendbarkeit sozialwissenschaftlicher Expertise in Politik, Wirtschaft und Medien. Die Vertreter dieser Disziplin stellten Wissen bereit, das für die Reeducation-Politik der US-amerikanischen Besatzungsbehörden sowie zur Verbesserung des Betriebsklimas in der Industrie eingesetzt werden konnte. Zudem spielten Sozialwissenschaftler eine wichtige Rolle in den Medien, in denen sie sich als Steuermänner der jungen Bundesrepublik gebärdeten, wenn es um Fragen der politischen Haltung, Bildungsplanung oder Wirtschaftsentwicklung ging. Maßgeblich bestimmt war diese Entwicklung von zwei sozialen Gruppen: zurückgekehrten, meist jüdischen oder politisch links stehenden Emigranten und solchen Sozialwissenschaftlern, die während des "Dritten Reichs" in Deutschland geblieben waren und vielfach mit NS-Organisationen zusammengearbeitet hatten. Das vorliegende Projekt untersucht die Geschichte dieser beiden Gruppen auf sozialer, politischer und epistemischer Ebene.

wann: Donnerstag, 04. Dezember 2014, 16-18 Uhr

wo: Historicum, Schellingstr. 12, Raum 026


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