Wissenschaftsgeschichte
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Johannes Feichtinger (Wien)

Wissenschaftsgeschichte, der Kalte Krieg und Österreich. Akteure, Praktiken, Institutionen und Forschungsperspektiven

04.07.2019 16:00 Uhr – 18:00 Uhr

Wissenschaftsgeschichte, der Kalte Krieg und Österreich. Akteure, Praktiken, Institutionen und Forschungsperspektiven

Wissenschaftsgeschichte wird heute zunehmend als relationale Geschichte konzipiert, die auf das ,Making‘ und ,Moving‘ von Wissen ein besonderes Augenmerk legt. Diese beiden miteinander verschränkten Handlungsmodi schärfen den Blick auf verschiedene Formen der Interaktion, Kooperation und Konkurrenz, in deren Kontext neues Wissen „koproduziert“ wird. Im Kalten Krieg bewirkte die globale Systemkonkurrenz neue Dynamiken der wissenschaftlichen und technologischen Kooperation – Handlungsformen, die als innovationsbegründende Faktoren erkannt werden.
In Österreich manifestierte sich die Systemkonkurrenz auf bemerkenswerte Weise: Unter dem Vorzeichen der Entspannung in Europa ergab sich im neutralen Staat für Wissenschaft und Forschung ein neues Handlungsleitbild, nämlich das der Konvergenz mit Ost und West. Sie ermöglichte nicht nur eine zukunftsweisende Neugestaltung der Strukturen der wissenschaftlichen Produktion in Österreich, sondern auch neue Formen der Ost-West-Interaktion (u.a. Wissenschaftleraustausch) und eine verstärkte Integration des europäischen Forschungsraums.
Der Vortrag beleuchtet zentrale Akteure, Praktiken und Institutionen in Wissenschaft und Politik in der Entspannungsphase des Kalten Krieges in Österreich (ca. 1965 bis 1980), in der der von der Politik erkannte Forschungsbedarf neue kooperative Handlungsmöglichkeiten in Wissenschaft und Forschung eröffnete.


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