Wissenschaftsgeschichte
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Vielteilchenphysik und Wissenstransfer innerhalb der Nachkriegsphysik, ca. 1950–1970

Dieses Projekt ist das Habilitationsprojekt von Dr. Christian Joas.

Auf der Grundlage mehrerer Fallstudien soll dieses Projekt Mechanismen des Wissenstransfers zwischen den jungen Subdisziplinen der Physik im Zeitraum ca. 1950–1970 aufdecken und analysieren.

Nach dem zweiten Weltkrieg durchlief die Physik große disziplinäre Veränderungen. Viele der heute etablierten Subdisziplinen der Physik (wie z. B. die Elementarteilchen- oder Festkörperphysik) entstanden in den späten 1940er und frühen 1950er Jahren und erlangten in dieser Zeit institutionelle Eigenständigkeit. Auch intellektuell führte die zunehmende Spezialisierung der Physiker zur Herausbildung divergierender Forschungspraktiken. Nichtsdestotrotz wurde die Einheit der Physik, welche nicht zuletzt auf der grundlegenden Bedeutung der Quantenphysik in vielen der neu entstandenen Subdisziplinen fußt, von den Akteuren selten in Frage gestellt, obwohl sie sich zunehmend unterschiedlicher Begriffe, Methoden und Techniken bedienten.

Das Projekt untersucht diese innere Spannung in der Geschichte der modernen Physik, indem es sich der Rolle von Prozessen des Wissenstransfers innerhalb der Physik der Nachkriegszeit zuwendet. Der Fokus des Projekts liegt auf der historischen Analyse des zu dieser Zeit entstehenden Forschungsfelds der (quantenfeldtheoretischen) Vielteilchenphysik, einem hybriden Forschungsfeld, das in den 1950er und 1960er Jahren Physiker verschiedenster subdisziplinärer Hintergründe anzog und den Austausch von Wissen ermöglichte, jedoch selbst nie einen eigenen subdisziplinären Status erlangte.

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