Wissenschaftsgeschichte
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Nicolai Hannig (München): Die Entdeckung der Katastrophe

Geologie im 19. Jahrhundert

11.01.2018 16:00 Uhr – 18:00 Uhr

wann: Donnerstag, 11. Januar 2018, 16-18 Uhr

wo: Historicum, Schellingstr. 12, Raum K026

Vortrag im Rahmen des Oberseminars "Perspektiven der Wissenschaftsgeschichte"

Erdbeben und Vulkanausbrüche galten noch bis weit in das 18. Jahrhundert als eher zufällige Phänomene, die den gewohnten Rhythmus der Natur unterbrachen. Mit der Wende zum 19. Jahrhundert wiesen ihnen die Erdwissenschaften jedoch einen anderen Platz zu. Extreme Naturereignisse erschienen nicht mehr als Störungen eines natürlichen Rhythmus, sondern als dessen wesentlicher Bestandteil. In diesen Kontexten untersuchten Geologen in einer bis dato kaum erreichten Intensität verschiedene Naturgewalten. Jedoch dürfen wir daraus nicht schließen, dass sie damit auch an der Entwicklung von Vorsorgemaßnahmen arbeiteten. Denn zunächst war eher das Gegenteil der Fall. Die Forscher relativierten Naturgefahren.
Gleichwohl reifte die ‚Katastrophe der Natur’ zu einem Fachterminus. Dieser war seitdem von so großer Bedeutung, dass er als Katastrophismus einer ganzen Denkrichtung seinen Namen gab. Der Vortrag spürt diesen Entwicklungen nach und versucht zu ergründen, inwieweit die geologische Forschung den Grundstein für das Katastrophenverständnis der Moderne legten.


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