Wissenschaftsgeschichte
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Christoffer Leber (München): Apostel des Fortschritts?

Die Monismusbewegung im konfessionellen Feld des Kaiserreichs (1906-1914)

08.12.2017 um 16:00 Uhr – 08.12.2016 um 18:00 Uhr

wann: Donnerstag, 8. Dezember 2016, 16-18 Uhr s.t. (Die Veranstaltung beginnt um punkt 16.00)

wo: Historicum, Schellingstr. 12, Raum K026

Vortrag im Rahmen des Oberseminars "Perspektiven der Wissenschaftsgeschichte"

"Der Deutsche Monistenbund verstand sich seit seiner Gründung 1906 als dezidiert antiklerikal und antireligiös. Indem die Monismusbewegung auf naturwissenschaftliches (Populär-)wissen rekurrierte, verfolgte sie das Ziel, Religion und Metaphysik durch die empirischen Naturwissenschaften zu ersetzen. In meinem Vortrag soll der Frage nachgegangen werden, wie sich die Monisten im „konfessionellen Feld“ des Kaiserreichs positionierten, und inwiefern sie sich nach außen als Fortschrittsbringer stilisierten. Im Zentrum meines Vortrags wird die Affäre um den Kölner Pfarrer Carl Jatho (1910/11) stehen. Nachdem der protestantische Pfarrer Jatho aufgrund seiner monistisch-pantheistischen Lehren von der preußischen Kirchenleitung seines Amtes enthoben worden war, wurde die Frage nach dem Verhältnis von Monismus und Religion virulent: Wie positionierten sich die antiklerikalen Monisten zu Geistlichen, die sich selbst zum Monismus bekannten? Inwiefern veränderte die Jatho-Affäre die kaiserzeitliche Rezeption des Monistenbundes? Und: Inwiefern festigte die Jatho-Affäre das Narrativ, der Protestantismus sei fortschrittsfähiger als der (ultramontane) Katholizismus."

- Christoffer Leber ist Doktorand der Abteilung Wissenschaftsgeschichte (LMU) und Mitglied des Internationalen Graduierten Kollegs (IGK).


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