Wissenschaftsgeschichte
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Dana Brüller: Auf der Suche nach dem Urweizen

Botanisches und agrarwissenschaftliches Wissen zwischen Ideologie und Anwendung in Palästina (1900-1930)

15.06.2013

Botanik und Agrarwissenschaft als klassische „sciences of settling“ (Robbin 1997) erfahren im Jischuw, der vorstaatlichen jüdischen Ansiedlung in Palästina, eine politische Aufladung und ideologische Instrumentalisierung, die ihren praktischen Nutzen oft in den Schatten stellte. Wissen und Wissenschaft zeigen sich so zwar einerseits als praktisch anwendbares Wissen (etwa in Form von Strategien zur Optimierung von Getreideerträgen oder zur Bekämpfung von Schädlingen), andererseits eben auch als theoretisch-exploratives Wissen, das zur Generierung ideologischer, politischer und territorialer Ressourcen dient und etwa den Anspruch auf das biblische Heilige Land begründen soll.
Maßgebliche Akteure in diesem Prozess sind eine Gruppe deutscher Naturwissenschaftler um den Kolonialbotaniker und Zionisten Otto Warburg (1859-1938). Im Vortrag soll es um eine von Otto Warburg und anderen deutschen Naturwissenschaftlern in Auftrag gegebene Expedition gehen: die spektakuläre Entdeckung des Wilden Emmers, des „Urweizens“, 1906 durch den jüdischen Siedler Aaron Aaronsohn in Palästina.

Der Vortrag findet im Rahmen der Sommertagung 2013 des Arbeitskreises für Agrargeschichte (AKA) an der Universität Bielefeld statt.


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