Wissenschaftsgeschichte
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Dr. Julia Böttcher

Dr. Julia Böttcher

Habilitandin

Forschungsschwerpunkt

Wissenschaftsgeschichte der Frühen Neuzeit: Geschichte der Beobachtung, Forschungsreisen, Handlungsmuster des Gelehrten im Alten Reich, Naturforschung und Politik.

Post-Doc-Projekt:

Die Politik der Vernetzung: Interessenvertretung und Naturforschung in der frühen Leopoldina (1652-1769)

Anliegen des Projekts ist es, anhand der Mitglieder der frühen Leopoldina das Handlungsmuster des frühneuzeitlichen Gelehrten im Spannungsfeld zwischen Naturforschung und Politik zu untersuchen.
Die frühe Leopoldina nutzte als Gelehrtengesellschaft erfolgreich die spezifischen Gegeben-heiten im Reich: 1652 als Academia Naturae Curiosorum gegründet, etablierten die in ihr vereinigten Mediziner binnen weniger Jahrzehnte eine stabile, unabhängige und privilegierte Einrichtung für Naturforschung. Als Ärzte vertraten sie geschickt ihre Interessen in ganz verschiedenen Feldern: innerhalb der Akademie, in Städten, an Universitäten, am Kaiserhof und in den Territorien des Reichs. Über ihren Deutungsanspruch für Themen wie Gesundheit und Hygiene, Natur und ihre Erforschung gestalteten sie die frühneuzeitliche Gesellschaft aktiv mit.
Die Mitglieder der Leopoldina sind historisch interessant als Personen, die in verschiedenen Tätigkeitsfeldern agierten, sei es politisch oder naturforschend, im städtischen oder akademischen Kontext. Die Geschichte der frühen Leopoldina bietet die geschichtswissenschaftlich wie wissenschaftshistorisch reizvolle Möglichkeit, das Verhalten ihrer Mitglieder als Akteure in den verflochtenen Aktivitätsfeldern von Naturforschung und Politik zu analysieren. Forschungsleitende Hypothese ist, dass sich mithilfe einer Untersuchung dieser naturforschenden Ärzte Charakteristika des Handlungsmusters einer sich herausbildenden Funktionselite erschließen lassen.