Wissenschaftsgeschichte
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Amelie Mittlmeier, M.A.

Doktorandin

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Sprechstunde:
Montag, 15:00-17:00 Uhr, Raum K 023

Dissertationsprojekt

„What is (Computer) Science?“ Zum Selbstverständigungsprozess eines neuen Forschungsfeldes, 1955-1980

Anfang der 1960er Jahre begann sich das Fach Computer Science bzw. Informatik als akademische Disziplin zu etablieren. Mehrere Universitäten in den USA und einigen europäischen Staaten boten Kurse an, richteten Studiengänge ein und gründeten Departments. Parallel zu dieser Entwicklung diskutierte die Computer-Fachwelt die Frage, was Computer Science ist. Handelte es sich um eine Wissenschaft? Was waren die zentralen Gegenstände, Methoden oder Theorien? Das Dissertationsprojekt untersucht, wie ein Verständnis davon, was Computer Science ist, die Entwicklung des Faches maßgeblich prägte. Es verfolgt eine Gruppe von Wissenschaftlern, die ab 1958 die "universale" und "internationale" Programmiersprache ALGOL entwickelte. Die von diesem Projekt eingeschlagene Richtung übte großen Einfluss auf die Selbstverständigung innerhalb der Computer-Fachwelt aus, so die These der Arbeit. Es soll untersucht werden, wie diese vergleichsweise kleine Gruppe die Identität und Zielsetzung des sich formierenden Faches prägen konnte. Damit trägt sie dazu bei, die frühe Geschichte der Computer Science bzw. Informatik besser zu verstehen und beleuchtet beispielhaft den komplexen Prozess der Konkretisierung eines Forschungsfeldes zu einem institutionalisierten Fach.

Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2023

Basiskurs Neuere und Neueste Geschichte: „Wissenschaft im 20. Jahrhundert“

Mo., 11:00-14:00 Uhr, Raum K 026

Wissenschaft und Forschung erlebten im Laufe des 20. Jahrhunderts tiefgreifende Veränderungen. Disziplinen entstanden; die institutionellen Rahmenbedingungen gestalteten sich neu und wissenschaftliche Praktiken und das wissenschaftliche Verständnis wandelten sich. Der Prozess wurde geprägt von Kriegen und Revolutionen, industriellen und wirtschaftlichen Veränderungen, neuen Technologien und nicht zuletzt von den sich transformierenden politischen und gesellschaftlichen Strukturen. Der Kurs gibt einen Überblick in die vielseitige Geschichte der Wissenschaften im 20. Jahrhundert mit Schwerpunkt auf den Entwicklungen in Deutschland in seinen internationalen Verflechtungen. Darüber hinaus bietet der Kurs eine Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten.

Übung Theorie und Methode: „Ist die Wissenschaft international?“

Fr., 12:00-14:00 Uhr, Raum K 026

International, global und universell – diese Begriffe fallen häufig im Zusammenhang mit Wissenschaft. Doch worauf beziehen sie sich eigentlich? Ist die Wissenschaft international, selbst wenn militärisch relevante Forschungsergebnisse geheim gehalten werden? Wie steht die zunehmend globale Vernetzung lokalen Gegebenheiten gegenüber, wie etwa rechtlichen oder kulturellen Besonderheiten? Und ist wissenschaftliches Wissen wirklich immer „universell“? Die Übung befasst sich mit der Geschichte und Bedeutung dieser drei Begriffe. Es sollen zentrale Theorien vorgestellt und verschiedene Standpunkte herausgearbeitet werden. Darüber hinaus bietet die Übung eine Einführung in das Schreiben eines Essays.